Kirchen und Kapellen
Die Baugeschichte der Pfarrkirche ist nur unvollständig bekannt, zwei Abschnitte sind allerdings zu unterscheiden:
Ein älterer Bau bestand wahrscheinlich bereits um 1320, 1361 wurde dieser ummauert. 1382 findet sich eine erstmalige Nennung der „Pfarrkirche, gelegen in der neuen Stadt“ zu Höchstädt.
Die heutige Pfarrkirche wurde errichtet während des 15. Jahrhunderts, ihre Fertigstellung und Ausstattung zog sich bis ins 16. Jahrhundert hin. Nach einer Überlieferung befand sich an Außenmauer folgende Inschrift: „Dieses unser lieben Frauen Gotteshaus ist muthmaslich zu bauen angefangen worden Anno 1442.“ Der Chor stammt von 1498, das Langhaus wurde 1523 vollendet und ist heute mit Sakramentshaus, Taufstein (beides 15. Jh.), Kanzel (17. Jh.) ausgestattet.
Bei der Kirche handelt es sich um einen spätgotischen Bau. Es zeigen sich Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Donauwörth (dortiger Baubeginn 1444), Baumeister war dort zunächst der Stadtbaumeister Hans Knöbel (Knebel), Donauwörth. Möglicherweise entwarf dieser auch die Höchstädter Baupläne.
Die Kirche hat eine dreischiffige spätgotische Halle mit eingezogenem, geschlossenem Chor. Das Mittelschiff ist stark überhöht.Von der ursprünglichen Ausstattung hat sich nur wenig erhalten, so beispielsweise die Chorfresken, das gotische Sakramentshäuschen, die gotischen Steinportale, ein Taufstein aus dem 15. Jahrhundert, eine spätgotische Wallfahrtsmadonna und ein Kruzifix, aus der Zeit um 1510/20. Vieles der spätgotischen Einrichtung wurde 1555 durch einen Bildersturm auf Befehl von Pfalzgraf Ottheinrich vernichtet. Ihre hohe Qualität ist noch erkennbar an der erhaltenen ursprünglichen Ausstattung. Die allmähliche Neuausstattung der Kirche begann nach dem 30-jährigen Krieg, während der Rekatholisierung der Bürger.
1680/81 wurden Dach, Dachstuhl und Mauern, angeleitet durch Pfarrer Baurschmid, renoviert. Danach wurden schrittweise Kanzel, Orgel, Hauptaltar, Nebenaltäre, Gestühle u.a. beschafft (ca. 1680 bis 1760: Kanzel, Hochaltar, Nebenaltäre). Während dieser Restaurierung wurde das Kircheninnere barockisiert.
Eine Erneuerung des großen Bildnisses der Jungfrau Maria an der Außenseite der Kirche Richtung Marktplatz wurde zweimal veranlasst: 1640 gestiftet durch Wolfgang Jakob Ungelter von Deisenhausen, 1680 gestiftet durch seinen gleichnamigen Sohn. 1749 bekam die Kirche ein neues Chorgestühl und 1760 einen neuen Tabernakel. Eine Totenglocke wurde 1720 vom Glockengießer Franz Kern, Augsburg, (49,5cm Durchmesser, 43cm Höhe) gefertigt. Die Loretoglocke mit der Madonna von Loreto auf dem Dach ihres von Engeln getragenen Hauses, wurde 1761 geschaffen durch Franziskus Blasiis, Rom (35 cm Durchmesser, 30 cm Höhe). 1925 erhält die Pfarrkirche sechs neue Glocken, gegossen von den Brüdern Radler, Lauingen.
1904 wurde die Kirche, 1962 der Kirchturm renoviert.
Eine nächste Renovierung fand anlässlich des 500jährigen Weihejubiläum von 2020 bis 2024 statt.
1387 wurde das Spital von der offenen Altstadt in die ummauerte Neustadt verlegt; zur Neugründung gehörte auch eine Kapelle zu Ehren des Hl. Geistes, der allerseligsten Jungfrau Maria und aller Heiligen.
Die heutige schlichte Kirche an der Friedrich-von-Teck-Straße wurde kurz vor 1600 von dem Burgengenfelder Baumeister Leonhard Grieneisen erbaut. Der kleine, fast quadratische, schlichte Raum, der nach Osten mit einer halbrunden Apsis zeigt, über der der achteckige, zierliche Turm mit Zwiebelhelm erhebt. Die Ausstattung wechselte einige Male.
In der Apsis befindet sich heute die edle Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes von J. M. Fischer, 1747. In einer Wandnische befindet sich der ausdrucksstarke Christus im Kerker, ebenfalls von J. M. Fischer aus dem gleichen Jahr.
1491 wurden an der Straße nach Dillingen eine Kapelle zu Ehren „Unseres Herrn und Retters märterlichen Ausgangs“ gebaut. Eine aufblühende Wallfahrt ermöglichte bald eine Erweiterung der Kapelle. Dreiseitig geschlossener Chor mit Netzrippengewölbe; an der Nordwand kleines, stark beschädigtes Fresko mit der Krönung Mariens (um 1491). Johann Anwander aus Lauingen malte 1753 die Deckenbilder: Auferstehung Christi als Mittelbild, in den Ecken Medaillons der vier Evangelisten. An den Seitenwänden Ölbilder aus dem 1. Viertel des 18. Jahrhunderts: sechs Kreuzwegstationen; Hl. Franziskus, Hl. Antonius (zwei Altarblätter aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster); Hl. Joachim, Hl. Anna und Gottvater mit Weltkugel. Bei der Auflösung des kleine Kapuzinerklosters im Jahre 1802 kam von dort eine Kopie der Schwarzen Madonna von Czenstochau (gestiftet 1741) in die Salvatorkirche (heute über dem Seitenaltar) und machte sie erneut zur Wallfahrtstätte (Votivbilder).
Die Glasgemälde im Chorraum sind das Werk des bedeutenden Höchstädter Glasmalers Franz Xaver Eggert (1802-1876); das schöne Mittelfenster wurde allerdings 1945 durch Kriegseinwirkung zerstört.
Laut Sterbebuch der Pfarrei hat Maurer Sebastian Hennauer, gest. am 16.09.1664, „den Ölberg ganz von Grund bis uff das Gewölb gemacht“. Im geschlossenen Kapellenraum ist ein derb geschnitztes barockes Vesperbild ersichtlich, vermutlich von Joh. Bapt. Ligigo; darüber „Altar auf dem Ölberg“ von J. M. Fischer (Rokoko, 1760). Die Ölbergkapelle wurde 1955 renoviert.