
Die Pfarrkirche in Unterfinningen ist dem ·heiligen Martin geweiht, was auf fränkische Einflüsse hinweist. Sie liegt erhöht über dem Dorf. In ihrer heutigen Form stammt sie wahrscheinlich aus dem späten 17. Jahrhundert. Der Turm geht in seinem Untergeschoß auf die romanische Zeit zurück. Wahrscheinlich stand an der Stelle, wo sich heute die Kirche befindet, in alter Zeit eine Burg.
In diesem Gotteshaus ist noch die Ausstattung des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts erhalten, wenn auch manche sakrale Gegenstände aus dieser Zeit verloren gingen. Die Barockisierung der Kirche wurde um 1680 durchgeführt, was sich aus der Jahreszahl schließen läßt, die man an der Kanzel gefunden hat. Bei der Renovierung im Jahre 1978 wurden die Bilder in den Seitenaltären von 1860 durch marmorierte Bildkästen ersetzt. Der Marienaltar ist mit einer wiederaufgefundenen „Gliederpuppenma donna" mit Jesuskind aus der Zeit um 1720 geziert und erinnert an die Madonnenfigur von Maria-Brünnlein bei Wemding. Bei der Restaurierung wurde die Gottesmutter mit einem barocken Meßgewand aus der Zeit um 1700 bekleidet und das Jesuskind erhielt ein wertvolles gesticktes Kleidchen aus einer Reginahaube. Der rechte Seitenaltar ist mit Figuren der Heiligen Familie geschmückt. Eine Besonderheit in dieser Kirche ist ein Wachschristkind aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ein sogenanntes Fätschkind. Die Kreuzwegstationen, die um 1860 geschaffen wurden, sind zur Zeit nicht im Kirchenraum. Im Turm mit Spitze hängen vier Glocken, die wie durch ein Wunder, den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.